Tag 2: Der Rhein ist wirklich nicht zu unterschätzen

Wir wollten eigentlich um 9 Uhr starten aber dann wurde es doch wieder 11 Uhr. Die Vorbereitungen, um den Motor zu starten inklusive Aufbau der Druckluft, brauchen einfach Zeit. Wir starten in einen milden Tag auf einer ruhigen Maas. Die erste Schleuse Heume bei der wir uns per Funk anmelden ist offen, also einfach eine Durchfahrt. Vor der zweiten Schleuse haben wir etwas Wartezeit und legen an. Unsere 4-beinige Crew freut sich über einen kleinen Spaziergang. Anlegemanöver mit Hans bedürfen der Übung, es ist nicht leicht die Fahrt im Schiff optimal zu dosieren aber es klappt immer besser. Backbord ist auf jeden Fall seine Schokoladenseite. Nach der zweiten Schleuse empfängt uns dann der Rhein, mit betriebsamer Berufsschifffahrt und mit 2 Knoten Strom gegenan auf Bergfahrt.
Wir werden direkt von der niederländischen Waschpo kontrolliert:CVO (Prüfzertifikat für das Schiff), Funkgerät, Registrierung und Kennzeichnung, unsere Befähigungsnachweise). Der Beamte ist soweit zufrieden aber wir erhalten die Direktive, dass wir uns unbedingt äußerst rechts zu halten haben. Tatsächlich sind hier sehr schnelle und sehr lange(>100m) Binnenschiffe unterwegs. Wir fahren also am rechten Tonnenstrich. Äußerste Vorsicht ist geboten hier nicht durch das Schraubenwasser großer Berufsschiffe angezogen zu werden und rechtzeitig auszuweichen und die Geschwindigkeit zu reduzieren. Wir sind nun mal kein Berufsschiff aber eben auch keine kleine wendige Motoryacht. Dennoch ist unser 18m und 80t Hans ein Spielzeugboot gegenüber der Berufsschifffahrt hier auf dem Rhein. Die Suche nach einem Liegeplatz gestaltet sich schwierig. In den Yachthafen passen wir aufgrund unseres Tiefgangs (1,9 m) nicht rein, die anderen Häfen sind für Berufsschiffe reserviert, da haben wir nichts zu suchen. Schließlich finden wir einen Platz an einem Steg, der für Freizeitschiffe genehmigt ist in einem „Nothafen“ der Berufssschifffahrt in Emmerich. Da liegt schon ein Sportboot. Der Platz ist zu kurz und uns gelingt ein spektakuläres Anlegemanöver im Dunkeln, bei dem wir die Heckleine an einem Festmacherring an einer sehr steilen und verkrauteten Böschung belegen. Zum Glück sind unsere beiden Mitfahrer passionierte Kletterer 😅.
Beim Anlegebier resümieren wir: Es war unsere erste Tour auf dem Rhein und ein sehr lehrreicher Tag, morgen haben wir noch etwa 5 Stunden Fahrt auf dem Rhein vor uns bevor wir dann endlich im Wesel-Datteln Kanal sind. Wir brauchen volle Konzentration und größte Umsicht und immer ein Ohr auf Kanal 10, um da gut durchzukommen…. und jetzt erstmal Nachtruhe 😴

1 Kommentar on “Tag 2: Der Rhein ist wirklich nicht zu unterschätzen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Please reload

Bitte warten...