Tag 5: Vom Dortmund-Ems-Kanal in den Mittellandkanal

Wir starten mal wieder um 9 Uhr. Um das zu schaffen, klingelt der Wecker um kurz nach 6. Der Himmel ist bewölkt und morgendliche Kälte in der Luft als wir mit Hans den Stadthafen Münster verlassen und Richtung Norden in den Kanal einbiegen. Jetzt führen wir Hans zu zweit und daher mussten einige Manöver nochmal im Detail durchgesprochen werden. Neben der Schiffsführung ist auch der Motor regelmäßig zu warten. Alle 2 Stunden wird ausgiebig geölt.  

Wir fahren Richtung Schleuse und freuen uns über viele schöne Brücken. Wir haben zum Glück noch rechtzeitig realisiert, dass eine Brücke hier sehr flach sein soll . Schnell haben wir unsere Dampferlaterne abgenommen, damit sie nicht abrasiert wird. An der Brücke angekommen, war es dann nicht so dramatisch, die Konstruktion wurde mittlerweile erhöht.

Vor der Schleuse Münster, die uns 6,2m in die Tiefe verbringen wird haben wir fast 2 Stunden Wartezeit bevor wir dann als einziges Schiff in der Westkammer geschleust werden, sehr angenehm, mit einem Poller der mitgeht, also kein Umlegen der Leinen. Weiter geht es durch wechselhaftes Wetter durch den Dortmund-Ems-Kanal, der gesäumt ist von Laubbäumen in den schönsten Herbstfarben. Schiffsbegegnungen verlaufen ruhig, es gibt einige Engstellen mit Begegnungsverbot, wo wir in Warteposition gehen um andere entgegenkommende Schiffe durchzulassen. Auch hier gibt es wieder eine Kanalbrücke, der Kanal kreuzt die Ems. An der Einmündung zum Mittellandkanal wollen wir Diesel bunkern. Das Anlegen an der Tankstelle gegen den Wind klappt gut, wir tanken im strömenden Regen 400l Diesel und füllen noch unseren kleinen Wasservorrat auf. Der Tankwart fragt, ob wir den Motor abstellen können beim Tanken. Bitte nicht, wir möchten den aufwändigen Motorstart vermeiden und dürfen dann mit unserem tuckernden Langsamläufer so tanken. Als Andenken kaufen wir in der Versorgungsstation noch eine kleine Ölkanne. Danach biegen wir in den Mittellandkanal ein.  Hier ist recht wenig Schiffsverkehr, einige entladene Frachter überholen uns. Der Himmel hat sich aufgelockert und wir fahren in den  Sonnenuntergang hinein zu unserer Liegestelle bei Stromkilometer 31,3  legen in Ruhe an, genießen die wunderbare Ruhe hier und sind zufrieden.

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