Tag 8: Vom Mittellandkanal in den Elbe-Seitenkanal

Wir hatten leider eine ziemlich schlaflose Nacht. Gestern nach dem Anlegen haben wir festgestellt, dass sich Öl in der Bilge befindet und etwa 40l Öl im Öltank fehlen. So ein Mist, wie kann das sein! Wir sind erstmal geplättet und wissen nicht wo wir den Fehler suchen sollen. Es kommt zumindest kein Öl ins Kühlwasser und so gesehen verlässt kein Öl unser Schiff. Nach intensivem Austausch und Beistand durch unseren Voreigner Detlev und auch Timo (Crew -Mitglied der ersten 4 Tage), gehen wir die Sache an. Der Verdacht erhärtet sich, dass ein Flansch hinter dem Ölfilter undicht ist. Zum Glück liegen wir mit Hans in der Nähe eines Lieferanten für Autowerkstätten und ebenso eines Baustoffhandels. In aller Frühe beschaffen wir 40l Öl und mehrere Auffangbehälter für das Öl in der Bilge. Dabei leistet unser Klappfahrrad, das mit an Bord ist mehrfach gute Dienste. Um 10:30 Uhr ist die Bilge sauber ausgepumpt und das Öl nachgefüllt und auch die undichte Stelle abgedichtet. Wir legen ab. Es sind viele Schubverbände und andere große Binnenschiffer unterwegs. Der Tag wird anstrengend, da jetzt engmaschigere Kontrollen im Motorraum notwendig sind. Zum Glück ist da jetzt alles in Ordnung. Jedes entgegenkommende Schiff bedeutet für uns ausweichen, näher an das Kanalufer heran und da gibt es dann Sog- und Wellenschlag und es muss viel über das Ruder korrigiert werden.
Ein Hoch auf die Binnenschiffer, die hier mit großen Containerlasten, Schüttgut oder Schubverbänden durch den Kanal manövrieren. Alle sind freundlich und grüßen uns, oft sind ihre Schiffe nicht viel jünger als unser Hans, das erkennen wir am genieteten Stahl.
Wir sind zwar ein Sportboot aber eben ein ehemaliges Arbeitsschiff und das wird wohlwollend anerkannt!
Einziges Ärgernis des Tages ist dann ein Sportboot, das ein großes Binnenschiff überholen will, dies noch freundlich per Funk ankündigt und uns dann als entgegenkommendes Fahrzeug fast rammt. Die Abreibung gibt es dann direkt per Funk über Kanal 10 von uns. Das muss nicht sein!
Bei Stromkilometer 233,6 verlassen wir dann den Mittellandkanal und biegen über Backbord in den Elbe-Seitenkanal ein. Wieder mal durchqueren wir eine Kanalbrücke, dieses Mal über die Aller, leider sieht man nichts von dem Fluß. Bei Stromkilometer 10 legen wir an.
Wie durch ein Wunder gelingt eine Bestellung bei einem Pizzalieferanten und der Treffpunkt ist nur wenige hundert Meter von Hans entfernt. Der Abend ist gerettet nach einem anstrengenden und nervenaufreibenden Tag!

1 Kommentar on “Tag 8: Vom Mittellandkanal in den Elbe-Seitenkanal

  1. Hallo Felicitas,
    Hallo Christoph,
    Ich verfolge natürlich eure Überfahrt mit großen Interesse und es ist schön zu lesen das es alles klappt ( naja bis auf ein paar Kleinigkeiten). Ich wünsche euch immer Wasser unter´m Kiel, obwohl Hans macht sich bestimmt auch nichts draus mal was aufzuwühlen!!
    Viele Grüße der Voreigner Detlev

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