Wir legen mal wieder gegen 10 Uhr ab. Es ist bewölkt aber angenehm mild für Ende Oktober. Der Kanal ist gut frequentiert von Binnenschiffen. Mehrfach gibt es Begegnungen mit entgegenkommenden Schiffen, die unseren Hans etwas ins Schleudern bringen durch Sog- und Wellenschlag, mehrfach weichen wir auf Liegestellen aus, um Überholer durchzulassen. Tanker, Stückgutfrachter, Schüttgutfrachter, alles ist hier unterwegs. Der Kanal soll 53m breit sein, er kommt uns schmaler vor.
Das Überholmanöver eines entgegenkommenden Tankers bringt uns arg in Bedrängnis. Hans touchiert leicht das Geröll am Ufer. Es scheint ihm aber nichts auszumachen. Ganz ehrlich: Wir sind hier nur unterwegs, um unseren Hans zu überführen, bestimmt werden wir uns hier nicht nochmal freiwillig aufhalten. Den Abschluss unserer Tages-Etappe bildet die Schleuse Uelzen. Auf Ansage des Schleusenwärters quetschen wir uns in die Westkammer hinter 2 Berufsschiffe und liegen quer, damit das Schleusentor geschlossen werden kann. In atemberaubender Geschwindigkeit geht es 24,5m runter auf Unterwasser. Wieder mal eine Kammer des Schreckens, dieses Mal durch die quietschenden Schwimmpoller. Erleichtert erreichen wir unser heutiges Tagesziel: Den Anleger für Kleinfahrzeuge direkt hinter der Schleuse. Nach Absprache dürfen wir hier eine Nacht bleiben. Zeit für das Anlegebier und eine wohlverdiente Pause!

Oha, das klingt ja abenteuerlich heute. Das war sicherlich anstrengend – das Anlegebier ist wohlverdient, liebe Felicitas und lieber Christoph!